Biotonne im Sommer

Wenn es draußen heiß ist, geht drinnen die Post ab. Im Hochsommer entwickelt so manche Biotonne ein sehr unästhetisches Eigenleben und wird zur Brutstätte von Millionen von Maden. Das sieht nicht nur unappetitlich aus, es verbreitet auch einen äußerst unangenehmen Geruch. Hol dir hier kleine, aber effektive Sommertipps und – tricks für deine Biotonne. Weitersagen erlaubt! Damit die Made nicht zur Plage wird.

Da ist Leben in der Bude – Die Ursache: zu viel Feuchtigkeit.

Es ist das perfekte Zusammenspiel von Wärme und Feuchtigkeit, warum gerade die Biotonne als Kinderstube für Fliegenlarven auserkoren wird. In diesem Klima entwickeln sich die Kleinen prächtig und leben dabei praktisch in ihrer eigenen Nahrung. Daher gilt besonders im Sommer, die Feuchtigkeit in der Biotonne zu reduzieren und Fliegen den Zugang zu deinen Bioabfällen zu erschweren.

In der Küche fängt es an.

Erste Maßnahmen um den Madenbefall zu verhindern

Falsch: Klassische Vorsammlung im Haushalt mit Richtig: Feuchte Küchenabfälle in etwas Papier wickeln Knotenbeuteln. Bereits in der Küche kannst du, so gut es geht, verhindern, dass Fliegen ihre Eier auf Küchenabfällen ablegen. Im Sommer sammelst du Küchenabfälle am Besten in verschließbaren Sammelbehältern und entleerst diese möglichst täglich in deiner Biotonne.
Wickel nasse, faulende oder arg stinkenden Abfälle in ein wenig(!) Zeitungspapier ein, bevor du diese in die Biotonne gibst.

Was du für deine Biotonne tun kannst?
Kühl und trocken, mit einer leichten Essignote

Auch die Tonne selbst sollte im Sommer grundsätzlich stets geschlossen bleiben. Feuchtigkeit hin und her: Auch durch „nur spaltbreit geöffnete“ Tonnendeckel gelangen Fliegen zur Eiablage hinein. Öffne den Tonnendeckel daher nur bei Zugabe deiner Küchen- und Gartenabfälle und achte darauf, dass der Tonnendeckel wirklich richtig schließt. Für zusätzliche Dichtheit sorgen auch spezielle Dichtgummis oder Madendeckel für Biotonnen. In der Regel wissen Verteilerstellen wo man dieses Zubehör bekommt, oder haben sogar welches auf Lager.

 

Wichtig: Entferne diese zusätzlich Dichtungen bevor Du die Tonne zur Leerung bereitstellst. Unsere Biotonnenentleerer sollen möglichst flott und hindernisarm arbeiten können.

Fülle direkt nach der Leerung eine Lage geknülltes Zeitungspapier in deine Tonne ein. Verwende allerdings bitte kein Hochglanzpapier aus Magazinen. Tageszeitung und die kostenlosen Regionalzeitungen eignen sich wunderbar für die Tonne. Küchenpapier ist auch erlaubt, aber eignet sich aus ökologischen und finanziellen Gründen nicht dafür, es massenhaft für die Entsorgung von Biogut zu verwenden.

Hast du Einfluss auf den Standort, wähle ein möglichst kühles, vor allem aber schattiges Plätzchen für deine Biotonne aus, denn Hitze fördert die Zersetzung und Verwesung. Im Schatten heizt deine Tonne nicht so sehr auf und die Abbauprozesse werden nicht auch noch beschleunigt. Wichtig: Die Biotonne sollte aber auf keinem Fall in geschlossenen Räumen oder Garagen aufgestellt werden. Dort ist der Luftwechsel zu gering und es können sich Pilzsporen in der Raumluft ansammeln.

Gras- und Grünschnitt sollte nach Möglichkeit etwas angetrocknet sein, bevor er in die Tonne kommt. Das war im vergangenen Sommer in vielen Regionen leider nicht nötig, da vielerorts das Gras bereits vor dem Mähen vertrocknet ist. Man kann sich diesen Tipp für die nächsten Jahre aber schon einmal im Hinterkopf behalten.

Wenn du kannst, gib immer wieder eine Schicht „Strukturmaterial“ in die Biotonne, wie z.B. Strauchschnitt oder Holzeinstreu, aber gib auf keinen Fall mit Kot und Urin verschmutzte Einstreu sowie Katzenstreu in deine Biotonne.

Auch der Einsatz von unseren effektiven Mikroorganismen (EM) in Form von SESO kann bei der Vermeidung von Geruchsbildung helfen. Wenn möglich, hilft es auch die Tonne nach der Leerung mit ausreichend Wasser auszuspülen. Einige Abfuhrunternehmen bieten sogar einen Spülservice an. Frag doch einmal nach.

Zu spät: Die Maden sind doch eingezogen.

Gängige und exotische Tipps, wie du jetzt am besten Handeln kannst.
Waren die Maden doch nicht aufzuhalten, dann ist das hygienisch betrachtet erst einmal kein großes Dilemma. Maden sind grundsätzlich nichts Schlimmes; viele empfinden sie nur als eklig. Damit ein Madenbefall nicht dazu führt, dass im Sommer keine wertvollen Bioabfälle mehr in der Tonne landen, findest du hier ein paar Ideen, wie du den Maden in der Tonne den Garaus machst.

  • Binde die Feuchtigkeit in der Tonne. Gib z.B. Algenkalk oder Gesteinsmehl in die Biotonne. (Auf der Kompostierungsanlage in Hohenzell erhältlich)
  • Fülle eine dünne Schicht (3-5 Zentimeter) Erde ein. Das hindert die Maden daran, bis an den Tonnenrand vorzudringen. (Auf der Kompostierungsanlage in Hohenzell erhältlich)
  • Streiche den inneren und oberen Tonnenrand mit Essigwasser oder reinem Essig ein. Das mögen die Maden auch nicht leiden.
  • wenn du keinen Ekel verspürst, verkaufe die Larven. Sie sind für eine Vielzahl von Reptilien, Fischen und Raubinsekten begehrte Nahrung und werden von Tierhaltern sicher gern abgenommen. Auch heimische Vögel lieben dieses „Lebendfutter“ und bedienen sich auch gern direkt aus der Tonne an den Maden. Um allerdings keine ungebetenen Gäste, wie Marder oder Ratten anzulocken, lass die von Maden bevölkerte Tonne nur 1-2 Stunden am frühen Morgen offen stehen und verschließe sie dann wieder dicht. Dann kommen auch keine neuen Fliegeneier hinzu.
  • Wenn Du die Möglichkeit hast, spül die Tonne nach jeder Leerung gründlich aus, um auch die hängengebliebenen Larven und Eier zu entfernen.
  • Wir bitten dich auf chemische Produkte bei der Madenbekämpfung zu verzichten. Viele dieser Mittel wirken nicht nur toxisch auf die unliebsamen Maden, sondern sind auch eine potentielle Gefahr für Mensch und Tier. Und auch das Gift landet ja dann unweigerlich auch im Kompost.

(Quelle: vgl.: https://www.wirfuerbio.de/die-biotonne-im-sommer/, Stand 05. 06. 2019)